Gesellschaftliche Polarisierung und wahrgenommene Bedrohungen als Triebfaktoren von Radikalisierungs- und Co-Radikalisierungsprozessen bei Jugendlichen und Post-Adoleszenten.
Das Forschungsprojekt RIRA untersucht empirisch gestützt gesellschaftliche Aspekte einer Radikalisierungsspirale, die bislang nicht im Zusammenhang betrachtet wurden, und erarbeitet auf der Basis dieser Ergebnisse Präventionsmaßnahmen für den Bildungsbereich. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche kollektiven Interventionsansätze können bei der Radikalisierung und Co-Radikalisierung Jugendlicher und post-adoleszenter Musliminnen und Muslime ebenso wie bei Nicht-Musliminnen und Nicht-Muslimen identifiziert werden?
RIRA ist ein Verbundprojekt an den Standorten Braunschweig, Duisburg, Leipzig und Osnabrück. Das Leipziger Projektteam unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Decker stellt sich die Unterfrage „Welche Dynamiken finden sich in den Bedingungen und der Bedeutung von Radikalisierung unter Einschluss der individuellen Sinn- bzw. Bedeutungsstrukturen?“ und beschäftigt sich innerhalb des Projektverbundes RIRA vorrangig mit der Auswertung von quantitativem Datenmaterial (Primär- wie Sekundärdaten) sowie der Durchführung und tiefenhermeneutischen Auswertung von Gruppendiskussionen und Interviews. Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der themenspezifischen Sekundärauswertung von Radikalisierung und Extremismus in den repräsentativen Bevölkerungsdaten der Leipziger Mitte Studien bzw. Leipziger Autoritarismus Studien seit 2002.