Verbundprojekt: PHOS 4D - Werkzeug zur Affordanz-basierten Tageslichtanalyse in antiken Häusern mittels Simulation Teilprojekt: Texte - Strukturen - Vermittlung
Titel (Englisch)
PHOS 4D
Beschreibung (Deutsch)
Verbundprojekt: ΦΩΣ 4D. Teilprojekt: Texte - Strukturen - Visualisierungen
Bisherige Forschungen zu antiken Wohnhäusern widmeten sich in erster Linie der Architektur und der Funde in ihren Räumen, um Fragen zu Ausstattung, Funktion und Aktivitäten zu beantworten. Unser Projekt ergänzt diese Untersuchungen durch die Berücksichtigung des Tageslichts und seiner Rolle in antiken Häusern. Die Verfügbarkeit von Tageslicht strukturiert und bestimmt die multimodalen Nutzungsmöglichkeiten (Affordanz) des gebauten Raumes im Tages- und Jahresverlauf. Tageslicht erhält damit einen objekthaften Charakter. Ziel des Projektes ist es, eine Metrik zu entwickeln, die auf der Basis digitaler Rekonstruktion und Computersimulation das verfügbare Tageslicht und die daran gebundenen Nutzungsmöglichkeiten in antiken Wohn- und Werkräumen zusammenfasst. Die Affordanz-basierte Untersuchung der komplexen Interaktion von Licht, Architektur, Artefakt und Mensch mit Simulationen stellt einen völlig neuen Ansatz antiker Wohnhausforschung dar. Darüber hinaus hat sie ein paradigmatisches Potential hinsichtlich des Einsatzes digitaler Methoden in der historischen Forschung. In diesem interdisziplinären Kontext sind die Geisteswissenschaften besonders gefordert, die theoretischen Grundlagen für eine kritische Methodik zu liefern. So wird es insbesondere die Aufgabe des Leipziger Teilprojektes sein, durch die Auswertung der antiken Überlieferung die ‚immaterielle‘ Ebene bei der Bestimmung von Möglichkeiten zur Nutzung von Wohnhäusern unter dem Aspekt Licht zu erarbeiten.
Beschreibung (Englisch)
A prerequisite for the success of the project is an interdisciplinary working group, in which humanities and experimental methods are closely linked. A team from archaeology, building research, ancient history, building technology and computer science will jointly develop a metric and methods for daylight simulation. The task of the Leipzig sub-project is to compile the information available in ancient texts on the atmospheric impression and emotional effects of light, which cannot be reconstructed from the material sources. To this end, the ancient written sources will be systematically evaluated under affect-theoretical and social aspects using existing digital analysis tools (especially eAQUA co-occurrence search, as well as paraphrase search with Word2Vec and Word Mover's Distance) and will be searched for the following clues: (a) general references to light and lighting, lighting conditions and qualities, for example, as an assessment of light and dark; (b) lighting requirements in connection with certain activities in the house; (c) aesthetic, technical and practical qualities of light (differentiation of light and lighting); (d) social aspects in the context of light, such as gender, working conditions or the working environment of slaves. A separate work package is planned for the coordination, project management and public relations of the Leipzig sub- project. Communication in the joint project is to be ensured by regular project meetings via video conference (at least once a month).