"From prescriptions to suggestions?" - Normativität und Empirie in der allgemeinen Didaktik / “From prescriptions to suggestions?” - Normativity and Empirical Research in General Didactics
"From prescriptions to suggestions?" - Normativität und Empirie in der allgemeinen Didaktik
Titel (Englisch)
“From prescriptions to suggestions?” - Normativity and Empirical Research in General Didactics
Beschreibung (Deutsch)
Gegenstand des Projekts ist die Frage der Möglichkeit und Potenzialität einer wechselseitigen Anschlussfähigkeit von allgemeindidaktischer Theoriebildung und empirischer Erforschung von Unterrichts- und Bildungsprozessen. Allgemeindidaktische Theorien bieten einerseits deskriptive Vorstellungen vom Gegenstand 'Unterricht' an, enthalten andererseits aber auch normativ-präskriptive Komponenten, wobei Normativität bislang vorrangig als Problem für empirische erziehungswissenschaftliche Forschung diskutiert wird. In Anschluss an Blankertz’ (1991) Diskussion des Stellenwerts von Normen für eine wissenschaftliche Didaktik gehen wir davon aus, dass eine „Didaktik, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen will“ (ebd., S. 27) nicht rein normativ angelegt sein kann, es aber zugleich keine normfreien Didaktiken gibt (ebd., S. 19).
Ausgewählte allgemeindidaktische Modelle wurden zunächst daraufhin untersucht, welche – zugleich ermöglichende und begrenzende – Valenzen mit ihrer je spezifischen Normativität für die empirische Erkenntnisgewinnung verbunden sind. Exemplarisch wurden die Potentiale und Begrenzungen der allgemeindidaktischen Theorien im Projekt bisher für empirische Forschung zu Prozessen der Konstitution der ‘Sache’ des Unterrichts im Kontext von Fachlichkeit fokussiert. In einer weiteren Projektphase wurden die gewonnenen theoretischen Erkenntnisse zur Anschlussfähigkeit allgemeindidaktischer Theorien für empirische Unterrichtsforschung anhand von empirischem Material (Unterrichtsvideographien) erprobt und ausdifferenziert.
Beschreibung (Englisch)
The project focuses on the possibility and potentiality of a mutual connectivity of general didactic theory formation and empirical research of teaching and educational processes. General didactic theories offer descriptive conceptions of 'teaching' on the one hand, but on the other hand they also contain normative-precriptive components. Normativity has been primarily discussed as a problem for empirical educational research so far. Following Blankertz' (1991) discussion of the importance of norms for scientific didactics, we assume that "didactics that aim to meet scientific requirements" (ibid., p. 27, translation by the authors) cannot be purely normative, but that at the same time there are no norm-free didactics (ibid., p. 19).
Selected general didactic models are examined to determine which - both enabling and limiting - valences for empirical knowledge acquisition are connected with their specific normativity. First, the potentials and limitations of general didactic theories for empirical research were focused concerning the constitution of the 'topic' of teaching in the context of subject-matter. In the second phase of the project, the theoretical insights gained into the applicability of general didactic theories for empirical research on teaching were tested and differentiated using empirical material (teaching videographies).
Wer sagt, was 'Sache' ist? Die Konstitution der fachlichen 'Sache' in allgemeindidaktischen Theorien und Anschlüsse für die empirische Unterrichtsforschung
In:Martens, M.; Rabenstein, K.; Bräu, K.; Fetzer, M.; Gresch, H.; Hardy, I.; Schelle, C. (Hrsg.)
Konstruktionen von Fachlichkeit. Ansätze, Erträge und Diskussionen in der empirischen Unterrichtsforschung.Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt. 2018. S.55-68
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Herfter, C.; Spendrin, K.; Heinze, F.; Leicht, J.; Kinoshita, E.
Sehen was sein soll? Zur normativen Valenz allgemeindidaktischer Theorien für die qualitative Unterrichtsforschung
Zeitschrift für Qualitative Forschung.2019.
20(2).
S.253-269